Balingen, Friedrichstr. 33
Künstler: Sebastian Bussas
Die Front des Kastens stellt einen Ausschnitt der Europaflagge dar. Dabei wird die Europaflagge von typischen Blumen gebildet, die im Frühjahr zahlreich rund um Balingen auf den Wiesen blühen (blau = Wiesenstorchenschnabel, gelb= Butterblume). Die Front des Kastens steht symbolisch für die europäischen Werte, insbesondere Offenheit und Toleranz. Durch die Verbindung aus Regionalem (die Blumen um Balingen) und Europäischem (Europaflagge) soll auf die Vielfalt Europas hingewiesen werden (die Vielzahl an Blumen ergibt ein Gesamtbild). Damit ist klar: Für das Gesamtbild, das Haus Europa, ist Balingen ein wichtiger Bestandteil. Gleichwohl ist ein offenes und tolerantes Europa, ein Haus des Friedens und der Vielfalt, unverzichtbar für Balingen. Dass nur ein Teil der Europaflagge dargestellt ist, soll darauf hinweisen, dass wir uns mit der Umsetzung und Auslebung der europäischen Werte immer noch verbessern können. Die "Länderblumen" an den Seiten des Kastens symbolisieren die Vielfalt Balingens. Gleichzeitig stehen sie für eine wichtige Message: Uns kann es doch wirklich nur dann gut gehen, wenn es auch unseren Nachbarn gut geht - wo Vielfalt ist, braucht es auch Zusammenhalt - eine Wiese ist nur dann als Ganzes schön anzusehen, wenn alle Blumen erblühen können.
Natürlich habe ich auch diese Mal tolle Begegnungen gehabt, als ich am Kasten gearbeitet habe. Hier ein kleiner Auszug, den ich sehr gerne mit Dir teile:
Grundsätzlich haben sich eine Menge an Leuten über das bunte und die Blumen am Kasten gefreut. Viele wollten haben sich bei mir für das Werk bedankt und ihre Freude darüber geäußert. Es gab viel Bestätigung für mich und meinen Kasten als auch das Projekt insgesamt. Der Tenor lautete stets: "Weiter so!". Eine Begegnung war für mich besonders einprägsam: Einmal stand ein Jugendlicher mit seinen Freunden bei mir am Kasten, der mich darum gebeten hatte, eine Länderflagge auf den Kasten zu malen. Es war für ihn völlig unwichtig wie groß sie später sein würde, wichtig war ihm nur, dass sie einen Platz auf dem Kasten finden würde. Man hat ihm angemerkt, wie wichtig es ihm war und so habe ich schließlich unter einer Bedingung eingewilligt: Er musste seinen Handabdruck auf dem Kasten anbringen. Auch wenn man von dem Handabdruck jetzt nichts mehr sieht, war das der entscheidende Impuls für die Gestaltung der Seiten des Kastens. Daneben gab es natürlich viele weitere tolle Begegnungen. Von der pensionierten Lehrerin, die mich an einem Abend immer wieder an meinem Kasten besucht hat, über den ehemaligen Fernfahrer, der sich ausgiebig mit mir unterhalten hat und die vielen Kinder, die mich beim Malen beobachtet haben. Man könnte fast sagen, dass ich an meinem Kasten den Balingern begegnet bin - in ihrer ganzen Vielfalt.